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Der Fotograf Spyros Rennt zeigt, wie queeres Verlangen aussehen kann

Bitterorangen aus Athen, verschlungene Körper und stille Rave-Momente: Spyros Rennts Bilder erzählen von seiner persönlichen Geschichte.

for i-D Magazine

Der Fotograf Spyros Rennt zeigt, wie queeres Verlangen aussehen kann

Bitterorangen aus Athen, verschlungene Körper und stille Rave-Momente: Spyros Rennts Bilder erzählen von seiner persönlichen Geschichte.

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Bitterorangen aus Athen, verschlungene Körper und stille Rave-Momente: Spyros Rennts Bilder erzählen von seiner persönlichen Geschichte.

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Queeren Körpern wohnt eine gewisse Macht inne. Vielleicht, weil viele lange warten mussten. Darauf, andere queere Körper zu finden. Sie zu berühren, zu erkennen, zu spüren. Sich nicht zu verstecken. Vielleicht, weil queere Körper Widerstand gewohnt sind. Zu auffallend, zu kompromisslos, zu gefährlich, zu schwul, zu lesbisch, zu uneindeutig. Auf der Suche. Nach sich selbst. Nach Einander. Nach Gemeinschaft. Nach Sicherheit. Nach Freude. Nach Ekstase. Nach einer neuen Selbstverständlichkeit.

In Corporeal von Spyros Rennt sind genau diese Momente zu sehen. Die Bilder zeigen, wie es ist, wenn sich queere Körper suchen, finden, erkennen. “I document queer desire, because queer desire is what I experience. Es gibt einen Platz dafür. Es gibt Raum dafür. Man muss ihn nur schaffen und das versuche ich durch meine Bilder zu tun”, sagt Rennt.

Es ist sein dritter Bildband, nach Another Excess (2018) und Lust Surrender (2020). Die Bilder sind größtenteils in den letzten drei Jahren entstanden. Auf Hauspartys, die manchmal Tage lang anhielten oder seinem Heimatland Griechenland, am Strand, während der Pandemie.

Es sind Porträts, Momentaufnahmen und Inszenierungen von Freunden und Menschen, die Spyros aus dem “extended nightlife and queerness context” kennt. “Ich bin nicht daran interessiert, nur Sex, gay bodies oder das Nachtleben zu zeigen. Meine Arbeit beginnt als Dokumentation meiner Erfahrungen und meine Erfahrungen sind divers”, erzählt er.

Spyros lebt seit zwölf Jahren in Berlin, aufgewachsen ist er in Athen, dann war er eine Zeit lang in München und San Francisco. In Griechenland war er es gewohnt, Monate lang an den Strand zu gehen, in San Francisco entdeckte er die Dragszene und in München lernte er, dass er kein Leben als Ingenieur mit einem Nine-to-Five-Job führen wollte. Also brachte er sich selbst das Fotografieren bei. “Es war ein Glücksspiel. Ich hatte keine Vision von einem Fotoband oder davon, den queeren Underground zu fotografieren, aber ich hatte das Gefühl, dass ich diesen Weg gehen muss und er mich glücklich machen wird”, erzählt Spyros.

Corporeal zeigt auch ruhige Stillleben: Bitterorangen aus Athen, manche schon schimmlig, andere saftig und glänzend, ein Rave aus Früchten, eine Kuschelorgie aus Orangen

Immer wieder finden sich in Corporeal auch ruhige Stillleben: Bitterorangen aus Athen, manche schon schimmlig, andere saftig und glänzend, auf- und untereinander, ein Rave aus Früchten, eine Kuschelorgie aus Orangen. Oder ein Tisch auf einer Hausparty, inklusive Perücke, Sektflaschen und Drehzeug, ein “image of distraction”, sagt Spyros.

Die meisten Fotografien zeigen Menschen, die sich umschlingen, lieben, feiern. Körper, die zusammen liegen oder alleine und für sich stehen. “Am Ende des Tages ist es der Körper, mit dem wir uns durch die Welt leben. Wie wir unseren Körper der Welt präsentieren, ist immer ein Statement. Es geht nicht nur darum, einen traditionell schönen Körper zu präsentieren. Jede Person sollte wissen, dass sie auf ihre eigene Weise besonders ist.”